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CÒTE SOUVAGE  DE QUIBERON

 

 Meine Schritte im hellen Sand

sind nach Sekunden schon verweht.

In die Stille meiner Einsamkeit

tost die ansteigende Flut,

sich überschlagend zerbricht sie

weiß- schäumend

an den steilen Felsen.

 

Gegen den Wind

übers violette Heideland laufe ich

der donnernden

Naturgewalt entgegen.

 

Jäh endet der Weg

am schroffen Kliff,

verformt,

ausgewaschen,

ausgehöhlt

vom Wind

und hoher Gischt.

 

Wo Himmel und Erde

einander begegnen,

erlebt meine Seele

das Schauspiel der Gezeiten,

an dieser herrlich wilden

 Küste der Bretagne.

 

                                                                             Bretagne 1993

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MEDITATION AM MEER

WASSER

WELLEN

WIND

 

Drei Worte nur

doch

welche Bewegung

 

 

Im Rhythmus

der Gezeiten

 Welle um Welle

 

Sandkorn um Sandkorn

angespült

fortgespült

 

Gedanken kommen

Gedanken gehen

vorüberziehen Erinnerungen

 

Gestern

Heute

Morgen

 

Flüchtige  Zeit

Ewigkeit

…..

….

..

 

 

                                                                                                        Zakynthos 2001

 

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SPAZIERGANG IM  ROSALIENGEBIRGE

 

 Spaziergang durch den Wald

Erinnerung an Kindertage

Auch heute schimmern

der Sonne Strahlen

durch sein dichtes

grünes Laub

die altvertrauten Wege

gibt es nicht mehr

 

 Zugewachsen

an manchen Stellen

ausgehöhlt

Mulden

Steine

Zweige

Felsbrocken

Zeugen der Erosion

 

Spuren der letzten

fünfzig Jahre

 

Geknickte

verdorrte

bemooste

Baumstämme

versperren mir den Weg

 

Ich nehme die Hürden

gelange zur Rosalienkapelle

eine Lichtung

ein Baumstumpf

hier halte ich Rast

 

 Nachdenklich

 zähle ich

die Jahresringe

                                                      meines  Lebens                                                    

 

                                                                                                    Burgenland 2008

 

                               

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TSCHERNOBYL

 Noch ruhst du geschützt in mir, mein Kind,

ahnest nicht, dass Wolken gefährlich sind.

Du wirst des Nachts meine Ängste spüren,

meine Trauer wird deine Seele berühren!

 

Du kannst mich nicht fragen,

was gestern geschehen,

in wenigen Jahren schon wirst du, mein Kind,

meine Ängste verstehen.

 

MAI 1986 (im siebenten Monat schwanger)

 

TSCHERNOBYL II

Aus eigener Kraft wird unsere Erde

auch ein Tschernobyl verwinden.

Das wünsche ich mit Leidenschaft!

Mein Kind, du wirst noch Blumen finden

und blühende Bäume mit Vögeln im Nest.

An dieser Hoffnung mein Kind, halte ich fest!

Verdrängen will ich der dunklen Ängste Last

und glauben, mein Kind,

dass Du in dieser Welt

trotz Tschernobyl,

noch Zukunft hast.