„Ich male weder Träume noch Albträume.
Ich male meine eigene Realität.“ Frida Kahlo
Ostersonntag! Schreiben! Schreiben aus Freude, aus Leidenschaft oder als Therapie? Alles trifft in unterschiedlichen Phasen bei mir zu. Seit Jugendtagen entstanden im Spiel mit Worten Liebesgedichte. Im Laufe der Jahre kamen viele bereichernde, beglückende, auch manch schmerzvoll - tragische Ereignisse hinzu, Prosatexte entstanden. Eine schicksalhafte berufliche Wendung wurde durch einen Sturz ausgelöst, mehrmals legte der Tod seine Schatten über mich, ich verlor Menschen, die ich geliebt habe. Das Schreiben blieb eine Stütze, spendete Trost und half mir beim Loslassen und Bewältigen vieler Situationen. Ein tragischer Todesfall in der engsten Familie einige Monate vor dem Lockdown beendete mit einem Schlag jegliche Kreativität. Monatelang erschien mir jede Tätigkeit sinnlos, Malen und Schreiben war keine Hilfe, gab mir keinen Halt. Und nun erleben wir alle die Veränderungen durch Covid-19.
Die Uhr tickt unaufhaltsam im Sekundentakt weiter, das Leben fühlt sich anders, unwirklich an. Anfangs wollte ich es mir nicht eingestehen, dass dieser Lockdown auf meine Stimmung drückt. Mit der Familie und den engsten Freunden halte ich über Telefon und WhatsApp Kontakt. Zwei Themen sind präsent: der Tod und die Corona-Angst. Als Single schlittere ich beinahe in ein schwarzes Loch. Wie lässt sich ein Tief verhindern? Die Intuition drängt mich, meine Kreativität zu aktivieren. Zuerst lese ich die angesammelten Mails. Diese sind nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Neben Absagen für geplante Vernissagen und einer Lesung am Semmering beim ´Verein der Dichter und Denker`, finde ich Informationen von Konzerthaus und Burgtheater. Alle Vorstellungen gestrichen, man sei bemüht, neue Termine zu planen, teilt man den Abonnenten mit. Unerwartet finde ich dazwischen die Werbung für Urlaubsreisen diverser Veranstalter. Hoffnungsvoll werden verlockende Angebote gemacht, ein besonderer Sommer versprochen. Plötzlich habe ich ein Bild aus meinem letzten Urlaub 2019 in Marokko vor Augen: kreischende Möwen über dem Befestigungsturm und der Stadtmauer von Essaouira. Sehnsucht nach Weite, nach dem Rauschen des Meeres erfasst mich. Der Slogan „Flügel heben“ taucht in meinen Gedanken auf.
Nur Aktivität kann mich vor melancholischer Stimmung bewahren, nicht mit dem Pinsel, sondern mit Worten will ich dagegen ankämpfen. Spuren der Vergangenheit wachrufen, festhalten, vorhandene Geschichten überarbeiten, neue Kurzgeschichten formulieren. Ja, ich werde mich einlassen auf positive und negative Erinnerungen, auf vergangene Begegnungen mit Menschen und der Natur, auf die bunten Spuren meines Lebens. Ich werde aus dieser Erlebnis-Farbpalette gedanklich Pinselstriche ziehen, manche kraftvoll aus purer Lebensfreude, andere wieder zaghaft, bedacht, wie beim freien Malen, bis daraus ein farbenfrohes Bild mit einigen dunklen Akzenten entsteht. Doch letztlich werden die deckenden Farbverläufe erst durch weiße Flächen das harmonische Ganze ergeben. Weiß – die Summe aller Farben, das Unausgesprochene, das Nichtgeschriebene, weil kein Mensch in seiner Ganzheit von einem anderen je erkannt werden kann.
! Als URHEBERIN aller hier gezeigten AcrylBILDER, Aquarell- u. BATIKBILDER WEISE ICH ausdrücklich DARAUF HIN, DASS es nicht gestattet IST, AUS meinen BILDERN NFTS ZU ERSTELLEN.
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