DER KELTISCHE BAUMKREIS

DER KELTISCHE BAUMKREIS

© Gerlinde Pauschenwein 

 

Wer Bäume pflanzt, wird den Himmel gewinnen.

Konfuzius

 

Kennen Sie das Baumhoroskop der Kelten?

Anfang der 80er Jahre bekam ich das Buch >Keltischer Baumkreis< von Vescoli geschenkt, mit dem Hinweis, dies wäre ein Thema für eine Ausstellung.

 

Die Beschäftigung mit dem Baumhoroskop ließ mich erahnen, wie intensiv unsere Vorfahren im ewigen Rhythmus der Natur eingebettet waren. Die Kelten glaubten, dass alles, was uns umgibt, durch die ZEIT miteinander verwoben ist, abhängig vom Stand der Sonne, vom rasch wechselnden Mond und den damals wie heute rätselhaften kosmischen Energien.

Das Baumhoroskop verbindet uraltes Wissen über Bäume mit Zeiteinteilung und Menschenkenntnis, es leitet sich aus dem etwa 2500 Jahre alten keltischen Kalender ab.

Dieser war in 40 Perioden eingeteilt, 40 war die heilige Zahl der Kelten und hat auch im Christentum hohe Symbolkraft. Vierzig Bäume bilden den Baumkreis. Je nach dem Geburtsdatum im keltischen Jahreskreis spricht das Baumhoroskop jedem Menschen einen Lebensbaum zu, der etwas über seine Persönlichkeit verraten kann. BUCHE, BIRKE, EICHE und OLIVENBAUM nehmen eine Sonderstellung ein. Sie sind nur einem Tag zugewiesen. Sie stehen für Winter - oder Sommersonnenwende, bzw. für Herbst- oder Frühlings-Beginn.

Die siebzehn weiteren Bäume des keltischen Baumhoroskops kehren zu verschiedenen Jahreszeiten wieder, entweder Frühling und Herbst oder Sommer und Winter. Die Druiden schrieben jedem Baum Eigenschaften zu, die sich auf die, in dem jeweiligen Zeitabschnitt geborenen Menschen, übertragen sollen.

Mich reizte es, diese 21 Bäume in unterschiedlichen Techniken zu malen. In den folgenden Jahren entstanden Serien in Batik, Aquarell und Acryl. Jedes Bild ergänzte ich mit jenen Charaktereigenschaften, welche den Perioden zugeordnet waren.

 

Bei den Vernissagen suchten die Besucher jeweils ihren persönlichen LEBENSBAUM. Fast alle gaben an, sich mit den Charaktereigenschaften identifizieren zu können. Diese gefundene

Übereinstimmung war  überraschen für mich. 

 

Im Jahr 2000, als ich plante, das Weinviertel wieder zu verlassen, bekam ich überraschend eine Einladung. Am 22. Oktober 2000 war in Kettlasbrunn eine >Baumpflanzung des BAUMKREISES im VELTLINER LAND< geplant. Mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Kunst, Kultur, Sport usw. durfte auch ich meinen persönlichen Lebensbaum pflanzen.

 

 

Kräuterpfarrer Weidinger und der Dorfpfarrer zelebrierten die Messe, segneten die 21 Bäume. Jeweils zwei Personen pflanzten je einen Baum in die vorbereiteten Pflanzlöcher. Schaufel und Erdmaterial lag bereit.

21 Bäume, der kosmischen Ordnung der Kelten entsprechend, wurden in einem Kreis angelegt. Ein Fest in der Kellergasse bildete den Abschluss dieses unvergesslichen Tages.

 

So verbindet mich seit 20 Jahren mein Lebensbaum für immer mit dem Weinviertel.