Erinnerungen aus den Jahren 1960 bis 2020
Lebensgeschichten zu schreiben, erlebt im Jahr 2020 durch die CORONAKRISE einen Boom. Auch ich habe 2020 meine Dateien nach brauchbaren Storys durchforstet.
Kurzgeschichten, Momentaufnahmen eines bewegten Lebens!
Ehe und Kinder grenze ich komplett aus.
Wäre mein Leben privat und beruflich so linear verlaufen, wie ich es in meiner Jugend erträumt, oder wie es mir von Mutter als erstrebenswert vorgezeichnet worden war, hätte ich bloß einen kleinen Ausschnitt dessen kennengelernt, was das Leben spannend und herausfordernd macht. Bezogen auf meine Erfahrungen in Liebesbeziehungen, überwiegen trotz allem die positiven Erlebnisse. Meine größte Liebe, Paul, schenkte mir die höchste Form von Glück. Wir durften aus tiefstem Herzen lieben, unsere Seelen in ihrer Unverwechselbarkeit erkennen. Eros schenkte Lebensfreude, Lebendigkeit. Die Liebe ließ uns wachsen, uns selbst näherkommen. Wir kosteten die Fülle des Lebens aus, bis Paul sehr jung an einem Herzinfarkt verstarb als ich 30 war.
Zweimal noch erlebte ich tiefe seelische Verbundenheit, einmal davon rein platonisch, also eine Liebe ohne Sex. Auch diese beiden Männer erkrankten und starben viel zu jung.
Würde ich rückblickend etwas anders machen?
Jede Änderung meines Lebensweges hätte andere Erfahrungen mit sich gebracht, andere Energien freigesetzt. Hätte mein ICH die gleichen seelisch- geistigen Potentiale und meine unerschöpfliche Kreativität entwickelt? Die emotionalen Fähigkeiten zu lieben, zu vertrauen, zärtlich zu sein, Empathie für die Mitmenschen, Schmerz und Trauer empfinden zu können, sind wahrscheinlich im Innersten jedes Menschen verankert.
Offen bleiben nach all diesen Erfahrungen meines aufregend - fordernden Lebens weiterhin viele Fragen:
Lässt sich Liebe allgemein gültig definieren?
Ist Glück das Vergessen von Zeit, das Er-Leben im Augenblick?
Warum ist Liebe so oft mit Leid verbunden?
Sind es in uns Menschen schlummernde Überlebensstrategien, dass man Leid und Tod überwinden und nach geraumer Zeit wieder glücklich, oder zumindest zufrieden leben kann? Gibt es ein Schicksal?
Soll man gelebte Erfahrungen in Worte fassen?
Soll man sie veröffentlichen?
Ist nicht jeder Versuch, Gefühle zu beschreiben nur ein Schatten dessen, was man im tiefsten Innersten empfindet?
Können eigene Erfahrungen anderen Menschen helfen?
Ich konnte im Laufe von 69 Jahren eine Resilienz entwickeln, mit der ich Lebenskrisen bewältigen kann. Dies sind: Vertrauen auf die eigene Lebenskraft, Intuition und Kreativität.
Die Bereicherung, welche ich durch die Kunst erlebe, erleichterte mir das Lernthema meines Lebens: LOSLASSEN! Vielleicht kann ein Buch für LeserInnen, die Ähnliches erfahren haben, aufzeigen, dass man dem LEBEN, trotz tragischer ABSCHIEDE, eine positive Seite abtrotzen muss!
Manche meiner Geschichten werden die Leser aufrütteln, Fragen aufwerfen und vielleicht auch Mut machen, nach Schicksalsschlägen die Lebensfreude zurückzuholen.
Das Leben ist immer lebenswert!